Der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) wird hierzulande auch als Herkulesstaude bezeichnet und breitet sich auch in Deutschland immer weiter aus. Da der Riesenbärenklau mittlerweile auch in Wäldern und unseren Gärten anzutreffen ist, möchten wir an dieser Stelle über die Gefahren informieren, welche von der Herkulesstaude ausgehen. Durch die rasante Ausbreitung dieses hochgiftigen Doldenblütlers sind die Gefahren für Menschen und Tiere auch hierzulande allgegenwärtig.
Nachfolgend haben wir die wichtigsten Informationen rund um den Riesenbärenklau zusammengestellt und hoffen mit diesem Artikel rund um die Gefahren der Herkulesstaude aufklären zu können. Wer selbst Exemplare dieser sehr giftigen Pflanzen im Garten hat., sollte bei der Bekämpfung des Unkrauts ausgesprochen vorsichtig sein, denn Kontakt mit dem Riesenbärenklau kann zu schweren Verbrennungen bzw. Verätzungen führen, die fast immer im Krankenhaus behandelt werden müssen.
Riesenbärenklau Herkunft und Geschichte der Herkulesstaude
Der Riesenbärenklau ist eine weißlich blühende Pflanze und stammt ursprünglich aus dem Kaukasus. Nach Sieg über Napoleon schenkte Zar Alexanderdem österreichischen Grafen Metternich ein Gefäß mit Samen der eindrucksvollen Pflanze, welche auf seiner Sommerresidenz in Böhmen eingepflanzt wurden. Bereits am Ende des 19. Jahrhunderts kam der Riesenbärenklau in ganz Europa in Mode und wurde auch in den Parks der englischen Königsfamilie angepflanzt. Der Stängel des Riesenbärenklaus hat einen Durchmesser von mehren Zentimetern Zentimetern und ist in der Mitte hohl. Der Stängel ist zudem leicht behaart und weist rote oder dunkle Flecken auf.
Einjährige Pflanzen können bereits im Frühling über einen Meter hoch werden und geben anderen Pfanzen in ihrer Nähe kaum eine Chance zu wachsen. Die Stauden des Riesenbärenklaus können auch in unserem Klima über 3 Meter hoch werden und verdrängen im Ausbreitungsgebiet viele heimische Pflanzen und die Tiere, welche ursprünglich auf diese Pflanzen angewiesen sind. Jede dieser aggressiv invasiven Pflanze bildet je nach Größe zwischen 10000 und 50000 Samen, welche sehr resistent sind und sogar schwimmen können. Die Samen der Herkulesstaude fliegen und keimen heutzutage vor allem am Straßenrand, aber auch in Parks und heimischen Gärten. Allein die gezackten Blätter des Riesenbärenklau können eine Größe von einem Meter erreichen.
Riesenbärenklau ein gefährliches Unkraut breitet sich aus
Der Pflanzensaft des Riesenbärenklaus enthält Furocumarine, welche in Kombination mit ultravioletter Strahlung – also Sonnenlicht – zu schlimmen Verbrennungen auf der Haut führen (fototoxische Reaktion). Aus diesem Grund ist bei der Herkulesstaude absolute Vorsicht geboten, denn wer einen Bärenklau ohne geeignete Schutzmaßnahmen abbricht oder abschneidet riskiert in jedem Fall seine Gesundheit. Neben dem Pflanzensaft im inneren der Herkulesstaude genügt in der Blütezeit zwischen Juni und Juli aber auch schon eine Berührung der Dolden, um schwere Verbrennungen zu erleiden. Zudem kann der Pflanzensaft der Herkulesstaude auch die Kleidung durchdringen und bei starker Sonnenstrahlung gibt der Riesenbärenklau seinen giftigen und hochkonzentrierten Pflanzensaft auch an die Luft ab, so dass bereits bei einem Aufenthalt in der Nähe der Pflanzen zu Atemnot und weiteren Reaktionen des Körpers kommen kann.
Wer mit dem Riesenbärenklau in Kontakt gekommen ist, spürt zunächst ein Brennen auf der Haut und dann ein Anschwellen der betroffenen Stellen, was bis zur Bildung und Ablösung von Blasen gehen kann. Je nach Lichteinwirkung ist die schwerste Ausprägung der Verbrennung nach etwa zwei Tagen erreicht und zudem ausgesprochen schmerzhaft. Die Wunden heilen nur sehr langsam ab und können nicht nur Narben, sondern auch Pigmentierungen hinterlassen. Zudem kann die menschliche Haut die gefährlichen Substanzen des Riesenbärenklaus absorbieren, womit im schlimmsten Fall auch die inneren Organe des Menschen erreicht werden können.
Riesenbärenklau Symptome und Behandlung
Da die allergische Reaktion des Körpers auf einen Kontakt mit dem Riesenbärenklau erst unter ultravioletter Strahlung auftreten erklärt natürlich auch, warum nicht immer sofort nach dem Berühren der Pflanze die ersten Beschwerden auftreten, sondern erst Stunden danach, wenn die Haut der Sonne ausgesetzt wurde. Als erste Symptome treten Hautrötungen mit starkem Juckreiz auf, die später zu sichtbaren und ausgedehnten Brandblasen wie bei Verbrennungen 3. Grades führen können, welche besonders starke und schlecht heilende Hautschäden hinterlassen. Bei einem intensiveren Kontakt mit dem Bärenklau kann es zudem zu Schweißausbrüchen, Fieber und sogar einem Kreislaufschock (anaphylaktischer Schock) kommen.
Wer mit dem Riesenbärenklau in Kontakt geraten ist, sollte die betroffenen Hautstellen sofort gründlich mit viel Wasser und Seife reinigen und die Haut für mindestens 48 Stunden nicht dem Sonnenlicht aussetzen. Auch wenn es nicht immer notwendig ist, empfehlen wir zusätzlich den Besuch bei einem Arzt, der über die weitere Behandlung der Riesenbärenklau Symptome entscheidet.
Riesenbärenklau bekämpfen und die Pflanzen vernichten
Die hohe Gefährlichkeit des Pflanzensaftes hat in den letzten Jahren glücklicherweise zu einem Umdenken im Umgang mit dem Riesenbärenklau geführt und mitlerweile wird auch von Naturschützern empfohlen den Riesenbärenklau nachhaltig und gründlich zu bekämpfen und bestehende Populationen zu zerstören. Um die Ausbreitung des Riesenbärenklau zu verhindern, muss das Unkraut im Frühjahr ausgraben und vernichtet werden. Wird die Pflanze vor dem Ende der Blütezeit geschnitten, kann sie im Boden überleben und im Folgejahr erneut Blüten und Samen bilden.
Für die Bekämpfung des Riesenbärenklaus auf öffentlichem Grund und Boden ist die jeweilige zuständige Naturschutzbehörde verantwortlich und in der Regel sind die Ämter für entsprechende Hinweise aus der Bevölkerung dankbar, um die Ausbreitung der Herkulesstaude einzudämmen. Auf dem eigenen Grund und Boden sind Mieter und Grundstücksbesitzer für die Bekämpfung der Herkulesstaude selbst verantwortlich. Wer den Riesenbärenklau selbst ausrotten will, sollte jedoch besonders vorsichtig vorgehen und entsprechende Schutzkleidung tragen. Die gerodeten Pflanzenteile gehören selbstverständlich nicht auf den Kompost, denn dort würde sich diese aggressiv invasive Pflanze nur noch weiter ausbreiten.